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Was sind digitale Nomaden?

Was sind digitale Nomaden?

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Im Zeitalter der Digitalisierung verändert sich auch die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Dabei hat sich eine besondere Arbeits- und Lebensform entwickelt: Digitale Nomaden oder auch Digital Nomads genannt. Beide Begriffe sind synonym verwendbar.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über digitale Nomaden, die Lebenshaltungskosten in verschiedenen Ländern und das Arbeiten von unterwegs wissen sollten.

Was sind digitale Nomaden?

Digitale Nomaden haben, ähnlich wie traditionelle Nomaden, meist keinen festen Wohnsitz. Stattdessen reisen sie um die ganze Welt und suchen sich ihren Arbeits- und Wohnort selbst aus. Dabei gibt es einige Länder, die aufgrund der niedrigen Lebenshaltungskosten und der traumhaften Natur besonders beliebt sind. Ein gutes Beispiel ist Kolumbien, wo meist das ganze Jahr über gutes Wetter mit angenehmen Temperaturen herrscht.

(Wikipedia)

Digitale Nomaden benötigen zur Ausführung ihrer Arbeit lediglich einen Internetzugang.

Das Besondere bei digitalen Nomaden ist, dass sie ortsunabhängig arbeiten können. Denn die meisten Digital Nomads sind Freelancer oder Unternehmer, die zur Ausführung ihrer Arbeit lediglich einen Internetzugang und einen Laptop benötigen. Digitale Nomaden Jobs finden sich daher vor allem in den Bereichen Marketing, Programmierung, Design, Consulting und Textarbeiten. Ein digitaler Nomade zu sein bedeutet übrigens auch nicht, das gesamte Jahr ohne festen Wohnsitz unterwegs zu sein. Einen Teil der Zeit verbringen digitale Nomaden auch im eigenen Home-Office und verreisen immer dann, wenn es ihnen gerade passt und sie Lust dazu haben. Wohin die Reise geht, ist dabei sehr flexibel. Denn einen guten Internetzugang gibt es mittlerweile an vielen Orten dieser Welt. Wenn Sie übrigens als digitaler Nomade Geld aus dem Ausland nach Deutschland überweisen müssen, können Sie einen Vergleichsrechner nutzen und so Überweisungsgebühren sparen.

(McMakler)

Freelancer oder Freiberufler? Digitale Nomaden können beides sein.

Obwohl die Begriffe Freelancer und Freiberufler umgangssprachlich oft als Synonym verwendet werden, gibt es einige bedeutende Unterschiede zwischen den beiden. Digital Nomad ist keine direkte Berufsbezeichnung, sondern bezieht sich auf die Arbeitsweise. Daher können Digital Nomads sowohl Freiberufler als auch Freelancer sein. Im Gegensatz dazu sind Freiberufler und Freelancer klar voneinander zu unterscheiden. So üben Freiberufler einen Beruf aus, der nicht der Gewerbeordnung unterliegt. Dazu gehören etwa Ärzte, Ingenieure, Rechtsanwälte, Journalisten oder Übersetzer. Freiberufler melden also kein Gewerbe an und zahlen auch keine Gewerbesteuer. Sie üben ihren Beruf selbstständig aus und zahlen am Ende des Jahres auf ihre Einkünfte Einkommensteuer.

Bei den Freelancern kann man hingegen nicht direkt auf ein bestimmtes Berufsfeld schließen. Denn Freelancer sind einfach “freie Mitarbeiter”. Das bedeutet, dass sie Aufträge für ein Unternehmen ausführen, dabei aber nicht sozialversicherungspflichtig sind und die Arbeitszeit sowie den Ort, wo sie arbeiten, selbst wählen können. Zu den Freelancern gehören demnach alle, die selbstständig arbeiten, jedoch nicht in einem der freien Berufe tätig sind. Die Freelancer Steuern sind dabei dieselben wie bei den Freiberuflern.

(Steuererklärung.de)

Freelancer-Statistik: Das Einkommen als Freelancer schwankt zwischen 41.000 Euro und 59.000 Euro im Jahr.

Wie viel Freelancer oder digitale Nomaden verdienen, lässt sich nur schwer pauschalisieren. Denn Freelancer und Freiberufler arbeiten in einer Vielzahl verschiedener Branchen mit verschiedenen Verdienstmöglichkeiten. Im Schnitt gibt beispielsweise Stepstone allerdings an, dass Freelancer um die 49.300 Euro im Jahr verdienen. Das entspricht in etwa 4.000 Brutto im Monat. Da in vielen Ländern wie Bali die Lebensunterhaltungskosten wesentlich geringer als hier in Deutschland sind, lohnt es sich für viele, eine Zeit lang im Ausland zu arbeiten und zu leben.

(Stepstone)

Wer mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland lebt, zahlt hier seine Einkommenssteuer.

Bei der Besteuerung in Deutschland ist der offizielle Wohnsitz nur zweitrangig. Was hingegen viel mehr zählt, ist die Anzahl der Tage, die man in Deutschland verbringt. Wer seinen Großteil der beruflichen und sozialen Kontakte weiterhin in Deutschland hat und mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland ist, zahlt auch hier Steuern. Neben dem Reisen besteht für digitale Nomaden im Steuern sparen ein zusätzlicher Anreiz. Wenn man von günstigeren Steuerbedingungen profitieren will, muss man daher den Lebensmittelpunkt in ein anderes Land verlegen. Dadurch gelten die jeweiligen Regelungen im Ausland. Um das Finanzamt davon zu überzeugen, dass man seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland tatsächlich aufgegeben hat, lohnt es sich, sein Auto abzumelden und die Wohnung in Deutschland dauerhaft zu vermieten. Denn beides zeigt, dass keine Rückkehrabsicht nach Deutschland mehr besteht.

(ING)

In Deutschland kann man auch ohne Meldeadresse einer Arbeit nachgehen.

Für Beschäftigte in Deutschland, die keinen festen Wohnsitz haben, gelten die gleichen Arbeitsrechte wie für alle anderen. Demnach dürfen Arbeitgeber die Bezahlung geleisteter Arbeitsstunden nicht verweigern und müssen ebenfalls einen normalen Arbeitsvertrag ausstellen. Es besteht in Deutschland allerdings eine sogenannte Meldepflicht, die aus dem Bundesmeldegesetz hervorgeht. Innerhalb von 3 Monaten müssen Arbeitnehmer eine Wohnung beim Einwohnermeldeamt anmelden. Diese Meldepflicht gilt auch für EU-Bürger, die eigentlich im Ausland wohnen. Arbeiten ohne festen Wohnsitz geht in Deutschland daher nur für einen bestimmten Zeitraum.

(EU Gleichbehandlungsstelle)

Digitale Nomaden werden in einigen Ländern bereits zum Problem.

Viele Freelancer erfüllen sich durch das digitale Nomadentum einen Lebenstraum. Arbeiten unter Palmen, wann und wo man will. Doch einige Städte werden bereits von digitalen Nomaden aus aller Welt überrannt. Und das wirkt sich auf die Lebensqualität der Einheimischen aus. Ein Beispiel hierfür ist die portugiesische Stadt Lissabon. Jeden Monat kommen rund 12.000 digitale Nomaden aus dem Ausland in die Stadt, um von dort aus zu arbeiten. Dabei wird die Kritik der Einheimischen immer lauter. Denn viele digitale Nomaden sind bereit, mehr für die Wohnungen im Stadtzentrum zu zahlen. Das führt jedoch dazu, dass die Wohnungspreise immer weiter steigen und die Einheimischen sich die Mieten nicht mehr leisten können. Sie werden also an den Stadtrand vertrieben.

Viele Einheimische beschweren sich auch darüber, dass die meisten neu eröffneten Geschäfte extra für digitale Nomaden errichtet werden. So gibt es beispielsweise vermehrt Yoga-Studios, Cafés zum Arbeiten und Co-Working-Spaces. Die Einheimischen geraten dabei immer mehr in den Hintergrund.

(Spiegel)

Die besten Länder für digitale Nomaden:

Digitale Nomaden können sich ihren Arbeits- und Wohnort auf der gesamten Welt aussuchen. Doch es gibt einige Länder, in denen die Lebenshaltungskosten besonders niedrig sind. Am wichtigsten ist jedoch meist das Gesamtpaket (Sicherheit, Ökosystem für Digitalnomaden, Internetverbindung, Klima, Natur und Kultur) und das ist in den folgenden Ländern am besten (nach Höhe der Lebenshaltungskosten sortiert):

  1. Kolumbien: ca. 660 Euro im Monat

  2. Budapest: ca. 810 Euro im Monat

  3. Portugal: ca. 850 Euro im Monat

  4. Südafrika: ca. 890 Euro im Monat

  5. Prag: ca. 920 Euro im Monat

  6. Mexiko: ca. 990 Euro im Monat

  7. Thailand: ca. 1.100 Euro im Monat

  8. Spanien: ca. 1.200 Euro im Monat

  9. Bali, Indonesien: ca. 1.252 Euro im Monat

  10. Berlin, Deutschland: ca. 1.560 Euro im Monat

Die aufgelisteten Lebenshaltungskosten stellen einen objektiven Vergleich dar und variieren je nach Lebensstil und eigenen Ansprüchen.

(Auslandsjob.de, WorknSurf)

Fazit: Digitaler Nomade werden ist für viele ein Traum

Das orts- und zeitunabhängige Arbeiten an Orten, wo andere Urlaub machen, ist für viele Freelancer/Freiberufler ein Traum. Doch das Leben als digitaler Nomade bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Am kompliziertesten sind dabei wahrscheinlich die unterschiedlichen Steuerregelungen in den einzelnen Ländern. Jedoch bieten viele Länder deutlich günstigere Lebenshaltungskosten und Steuern als Deutschland und locken so jährlich tausende digitale Nomaden an. Die Freiberufler- bzw. Freelancer-Steuer in Georgien beträgt beispielsweise nur 1%. Sie sollten jedoch als Selbstständiger für mehrere Kunden arbeiten und ein Kunde darf nicht mehr als 85% Ihres Umsatzes ausmachen.

Quellen: