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Wie hoch ist das Durchschnittseinkommen in Deutschland?

Wie hoch ist das Durchschnittseinkommen in Deutschland?

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Die Inflation in Deutschland steigt immer weiter, die Kaufkraft sinkt und auch die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auf. Während einige am Existenzminimum leben, verdienen andere Rekordsummen. Das beeinflusst auch das Durchschnittseinkommen in Deutschland, welches sich aber deutlich vom Medianeinkommen unterscheidet.

Lesen Sie daher in diesem Artikel alles, was Sie über das Medianeinkommen in Deutschland, den durchschnittlichen Stundenlohn und den weltweiten Einkommensvergleich wissen müssen. Wir erklären auch, worin sich genau das Medianeinkommen vom Durchschnittseinkommen unterscheidet und warum der Medianwert weit unter dem Durchschnittswert liegt.

Wie hoch ist das Durchschnittseinkommen in Deutschland?

Im Jahr 2021 betrug das Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer in Deutschland 3.199 Euro brutto und 2.165 Euro netto im Monat. Darunter fallen jedoch auch Arbeitnehmer in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung. Bei den vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern lag das Durchschnittseinkommen bei 4.100 Euro brutto im Monat. Das durchschnittliche Nettoeinkommen in Deutschland bei einem Single-Vollzeitbeschäftigten mit Steuerklasse 1 beträgt somit 2.595 Euro und bei einem Verheirateten (mit Kind) mit Steuerklasse 3 stolze 2.911 Euro.

Jedoch stellen diese Werte nicht das wahre mittlere Einkommen in Deutschland dar. Median ist das Zauberwort und wird auch Zentralwert genannt. Dieser Wert stellt die wahre Mitte dar: Das Medianeinkommen in Deutschland 2021 betrug für Vollzeitbeschäftigte monatlich 3.600 Euro brutto (jährlich 43.200 Euro). Bedeutet also, in der Steuerklasse 1 wären es 2.333 Euro netto und in der Steuerklasse 3 immerhin 2.617 Euro. Median bedeutet, dass 50% der Bevölkerung 2021 weniger als 3.600 Euro monatlich verdient haben und dass 50% mehr verdient haben. Die Hälfte der Bevölkerung verdiente also brutto 500 Euro monatlich weniger als das angegebene Durchschnittseinkommen.

(Statista, Statista, Steuerklassen, Capital)

Durchschnittliches Bruttoeinkommen Deutschland: Im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.500 Euro gestiegen.

2021 lag das durchschnittliche Jahreseinkommen in Deutschland bei 49.200 Euro brutto. In den vergangenen Jahren stieg das Durchschnittsgehalt jährlich immer weiter an und hat sich seit 1991 fast verdoppelt. Deutliche Unterschiede in der Gehalts-Statistik stellt man vor allem in den unterschiedlichen Branchen fest. Während das Bruttojahreseinkommen in den Bereichen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Information und Kommunikation 2021 im Schnitt bei 81.929 Euro lag, verdienten Arbeitnehmer im Gastgewerbe mit 26.820 Euro jährlich nur etwas mehr als ein Drittel. Die meisten Branchen wie etwa Erziehung und Unterricht, das verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung oder der Handel liegen im Bereich zwischen 50.000 und 60.000 Euro brutto jährlich.

(Handelsblatt, Statista)

Durchschnittseinkommen der Ärzte in Deutschland am höchsten: im Schnitt 92.600 Euro jährlich.

Wer in Deutschland als Single mehr als 3.529 Euro netto im Monat verdient, gehört bereits zu den Spitzenverdienern. Für kinderlose Paare liegt die Grenze laut einer Studie bei 5.294 Euro netto im Monat. Als Spitzenverdiener werden in Deutschland die reichsten 10% bezeichnet. Die Spitzenverdiener Deutschland Statistik zeigt, dass Ärzte mit deutlichem Abstand am meisten verdienen.

Jedoch ist auch hier zwischen dem durchschnittlichen Einkommen und dem Medianeinkommen zu unterscheiden. Der Median bzw. Zentralwert gilt als aussagekräftiger, da extrem hohe Gehälter das Endergebnis nicht in die Höhe schnellen lassen. Beim Durchschnittsgehalt hingegen reißen Millionengehälter das Ergebnis nach oben und bilden somit nicht die objektive Mitte ab.

Wie bereits oben erwähnt: Der Median bedeutet, dass 50% der Bevölkerung weniger als das Medianeinkommen verdienen und 50% verdienen mehr. In diesem Fall geht es jedoch um das Medianeinkommen der Berufsgruppe Ärzte im Vergleich zum Durchschnittseinkommen der Ärzte. Im Durchschnitt verdienen Ärzte in Deutschland 92.600 Euro. Der Median hingegen liegt “nur” bei 78.320 Euro. Auch bei den Spitzenverdienern kann man also deutlich am Durchschnittsgehalt sehen, wie individuelle Unterschiede mit Ausreißern nach oben das angegebene Durchschnittseinkommen der Ärzte nach oben schnellen lassen. Mehr über mittleres Einkommen oder Medianeinkommen erfährst du hier.

(Merkur, WirtschaftsWoche, Wikipedia)

Seit dem 01.10.2022 beträgt der Mindestlohn in Deutschland 12 Euro pro Stunde.

In Deutschland gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn, der festlegt, wie viel ein Arbeitnehmer in der Stunde mindestens verdienen muss. 2019 waren 1.421.000 Menschen auf dieser Basis beschäftigt. Seit der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 wurde dieser Betrag bereits 5-mal angehoben. Die höchste Anhebung erfolgte am 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro pro Stunde. Noch im Vorjahr lag der Mindestlohn bei 9,60 Euro. Wer lediglich den Mindestlohn erhält, kommt bei einer Vollzeitstelle von 40 Stunden die Woche demnach aktuell auf rund 2.160 Euro brutto und liegt damit fast 2.000 Euro unter dem Durchschnittsgehalt in Deutschland. Neben dem gesetzlichen Mindestlohn gibt es zudem noch einen Branchenmindestlohn, der in einigen Branchen die unterste Lohngrenze festlegt, welche natürlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen muss.

(Bundesregierung, Destatis)

Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18% weniger als Männer.

Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen wird häufig auch als Gender Pay Gap bezeichnet. Die Einkommen Deutschland Statistik zeigt, dass der Unterschied von 18% zwischen den beiden Geschlechtern auch 2021 noch sehr deutlich war. Allerdings glichen sich die Gehälter von Männern und Frauen in den vergangenen 15 Jahren immer weiter an. 2006 etwa lag die Lohnlücke noch bei 23%. Jedoch ist dies der unbereinigte Gender Pay Gap. Der unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht allgemein den Durchschnittsverdienst der Frauen und Männer. Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen zeigt den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Beschäftigungsumfang, Tätigkeiten und Berufserfahrung. Der unbereinigte Wert ist in der Regel in etwa dreimal so groß wie der bereinigte Wert: 2018 lag der bereinigte Wert in Deutschland bei 6%, wohingegen der unbereinigte Wert bei 20% lag.

Für den großen Gehaltsunterschied gibt es mehrere Gründe. So arbeiten Frauen beispielsweise häufiger in schlechter bezahlten Berufen wie im sozialen Bereich oder in der Pflege. Zudem arbeiten 47% der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen familienbedingt entweder Teilzeit oder in einem Minijob. Bei den Minijobs ist der Anteil der Frauen mit 62% allgemein sehr hoch.

Ein weiterer Faktor sind aber auch die schlechteren Karrierechancen für Frauen. Auch wenn sich in der Vergangenheit bereits viel getan hat, haben es Frauen häufig schwerer in eine Führungsposition aufzusteigen. Die Bundesregierung diskutiert daher immer wieder über eine verpflichtende Frauenquote in Unternehmen.

(BMFSFJ, Destatis, Statista, Statista)

Durchschnittsgehalt Bundesländer brutto: mit 5.209 Euro monatlich in Hamburg am höchsten.

Damit liegt Hamburg rund 1.100 Euro über dem deutschen Durchschnittsgehalt. Ein ähnlich hohes Durchschnittsgehalt verdienen die Einwohner in Hessen. Dort liegt der Bruttomonatsverdienst im Schnitt bei 5.016 Euro. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem durchschnittlichen Einkommen von 3.476 Euro im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Damit verdienen Arbeitnehmer in diesen Bereichen mehr als 1.500 Euro weniger im Vergleich zu Arbeitnehmern in Hamburg. Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen liegen ebenfalls unter der 4.000 Euro Grenze. In den restlichen Bundesländern liegt das Durchschnittseinkommen zwischen 4.000 und 5.000 Euro brutto im Monat.

(Statista)

Das weltweite Durchschnittseinkommen ist in Bermuda am höchsten.

Im britischen Inselterritorium Bermuda liegt das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf bei 116.540 US-Dollar jährlich, dicht gefolgt von Liechtenstein mit einem BNE von 116.440 US-Dollar. Die aktuellsten Werte aus Liechtenstein stammen allerdings aus dem Jahr 2009. An dritter Stelle folgt die Schweiz mit einem jährlichen BNE von 90.360 US-Dollar. Im Vergleich dazu schafft es Deutschland nicht in die Top 10. Denn hier liegt das BNE lediglich bei 44.828 US-Dollar. Das Bruttonationaleinkommen (BNE) wird auf Grundlage des Bruttoinlandsprodukts (BIP) berechnet: Einkommen, welches ins Ausland geflossen ist, wird abgezogen und Einkommen, das nach Deutschland geflossen ist, wird hinzugerechnet. Diejenigen, die Geld ins Ausland oder vom Ausland nach Deutschland senden, sollten übrigens immer einen Vergleichsrechner nutzen, um Gebühren zu sparen.

Den letzten Platz belegt das ostafrikanische Land Burundi. Dort liegt der BNE bei nur 240 US-Dollar im Jahr. Vor allem afrikanische Länder schneiden beim Vergleich des Durchschnittseinkommens auffällig schlecht ab. In der Top 10 der niedrigsten BNE befinden sich ausschließlich afrikanische Länder wie etwa Eritrea, Zentralafrikanische Republik, Sierra Leone, Mosambik oder Somalia.

(Statista)

Fazit: Das Durchschnittsgehalt in Deutschland steigt weiter an

Das Durchschnittsgehalt ist jedoch nicht aussagekräftig, denn der Durchschnitt bezieht auch Spitzenverdiener mit ein, die diesen Wert verfälschen. Wer den richtigen Mittelwert erfahren will, sieht sich lieber den Medianwert an, der den tatsächlichen mittleren Wert darstellt. Und hier liegt das Median-Bruttoeinkommen in Deutschland jährlich rund 6.000 Euro unter dem sogenannten Durchschnittsgehalt von 49.200 Euro bei Vollbeschäftigten.

(Capital)

Quellen: