moneytransfers.com
StartNeuigkeitenWie viel Arbeitslosengeld bekommt man 2023?
Wie viel Arbeitslosengeld bekommt man 2023?

Wie viel Arbeitslosengeld bekommt man 2023?

Zuletzt aktualisiert
Offenlegung der Partner

Wer in Deutschland arbeitslos wird, hat zum Teil Anspruch auf Arbeitslosengeld, denn der deutsche Staat ist ein Sozialstaat. Das bedeutet, dass er sich um die soziale Sicherheit seiner Bürger kümmert. Um die Existenz der Bürger zu gewährleisten, gibt es verschiedene Sozialhilfen. Wie viel Arbeitslosengeld bekommt man? Diese Frage stellen sich viele in Deutschland. Es gibt das Arbeitslosengeld 1 (ALG 1) und das Arbeitslosengeld 2 (ALG 2: auch umgangssprachlich Hartz 4 bzw. Hartz IV genannt). Alternativ sind beide auch als Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II bekannt.

Lesen Sie in diesem Artikel alles, was Sie über den Anspruch auf Arbeitslosengeld, die Höhe und die Berechnungsgrundlage wissen müssen.

Wie viel Arbeitslosengeld bekommt man?

Die Höhe des Arbeitslosengeldes wird anhand des in den letzten 12 Monaten verdienten Bruttoarbeitsentgelts berechnet. Davon werden 20% pauschal für die Steuer abgezogen. Von dem so verbleibenden Nettobetrag erhält man dann 60% als Arbeitslosengeld.

(Arbeitsagentur)

Um Arbeitslosengeld zu erhalten, muss man in den vergangenen 30 Monaten mindestens 12 Monate lang gearbeitet haben.

Diese Zeit wird auch als Anwartschaftszeit bezeichnet. Damit das Arbeitslosengeld ausgezahlt wird, müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Zunächst müssen Sie arbeitslos sein, sich bei der Agentur für Arbeit entsprechend arbeitslos melden und die oben genannte Anwartschaftszeit erfüllen. Dieser Zeitraum gilt jedoch nur für versicherungspflichtig Beschäftigte und Auszubildende. Zusätzlich wird auf die Anwartschaft aber auch der Zeitraum angerechnet, in dem eine Person freiwillig in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, beispielsweise bei Selbstständigen. Aber auch die Zeit, in der jemand ein Kind erzogen hat, wobei dieser Zeitraum auf 3 Jahre begrenzt ist, sowie die Dauer eines freiwilligen Wehrdienstes, eines Bundes- oder Jugendfreiwilligendienstes.

Wer in den vergangenen 30 Monaten kein festes Arbeitsverhältnis hatte, sondern nur befristet beschäftigt war, hat bereits einen Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn die befristete Beschäftigung insgesamt mindestens 6 Monate dauerte. Aber auch hier gilt eine Sonderregelung. Denn die kurzfristigen Beschäftigungen dürfen nur auf maximal 14 Wochen befristet gewesen sein.

(T-Online)

Das Arbeitslosengeld 1 entspricht 60% vom vorherigen Nettolohn.

Ein pauschales Arbeitslosengeld gibt es in Deutschland nicht. Stattdessen wird es individuell berechnet. Wer wissen will, wie hoch das Arbeitslosengeld im Einzelfall ist, kann dafür den Arbeitslosengeldrechner der Bundesagentur für Arbeit nutzen. Die Höhe des Arbeitslosengeldes hängt von dem zuvor verdienten Bruttoeinkommen der letzten 12 Monate ab. Dieses Einkommen wird durch 365 geteilt und so ein Bruttoarbeitsentgelt pro Tag ermittelt. Davon gehen wiederum 20% pauschal als Lohnsteuer und Sozialversicherung ab. Daraus resultiert dann ein Nettoentgelt pro Tag. Wer Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 hat, erhält dann 60% dieses Betrags. Sie können also ganz einfach Ihr ALG 1 berechnen.

Anders sieht die Höhe des Arbeitslosengeldes hingegen bei Personen mit Kindern aus. Wer sich um mindestens ein Kind kümmert, erhält das Arbeitslosengeld in Höhe von 67% des Nettoentgelts pro Tag. 67% ist das maximale Arbeitslosengeld, was man in Deutschland erhalten kann.

(Arbeitsagentur)

Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes beträgt mindestens 3 Monate.

Bei einer verkürzten Anwartschaft von 6 Monaten erhalten Arbeitslose das Arbeitslosengeld 1 für die Dauer von 3 Monaten. Das entspricht der Mindestanspruchsdauer. Mit zunehmender Länge des Versicherungsverhältnisses sowie mit steigendem Alter zu Beginn der Arbeitslosigkeit verlängert sich auch die Dauer des Arbeitslosengeldes. Maximal entsteht so ein Anspruch von 24 Monaten. Allerdings nur dann, wenn das Arbeitsverhältnis mindestens 48 Monate (4 Jahre) lang andauerte und der Antragsteller mindestens 58 Jahre alt ist. Bis zu einem Arbeitsverhältnis von 24 Monaten spielt das Alter bei der Bezugsdauer keine Rolle. Wer eine normale Anwartschaft statt der verkürzten Anwartschaft vorweisen kann, hat einen Anspruch auf mindestens 6 Monate Arbeitslosengeld.

Sie können übrigens auch im Ausland für die Dauer von 3 Monaten Arbeitslosengeld beziehen, wenn Sie in einem anderen Mitgliedsstaat der EU Arbeit suchen wollen (Mitnahmezeitraum). Der Arbeitslosengeldanspruch kann auf höchstens 6 Monate verlängert werden. Jedoch müssen Sie dazu die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats besitzen. Wenn Sie günstig Geld ins Ausland oder aus dem Ausland überweisen möchten, sollten Sie unbedingt einen Geldtransferanbieter-Vergleich durchführen, um Gebühren zu sparen.

(Handelsblatt, Arbeitsagentur)

Wie viel Arbeitslosengeld bekommt man bei Eigenkündigung? Sperrfrist von 12 Wochen.

Auch wenn die Anforderungen der Anwartschaft erfüllt sind, kann man den ALG 1 Anspruch verlieren beziehungsweise zeitweise gesperrt werden. Wer etwa eigenständig kündigt oder selbst an der Kündigung durch den Arbeitgeber schuld ist, wird für 12 Wochen (3 Monate) gesperrt. Aber auch das Ablehnen von neuen Arbeitsangeboten führt zu einer Sperre. Bei der ersten Ablehnung folgt eine Sperre von 3 Wochen, bei der dritten Ablehnung beträgt die Sperrzeit beim Arbeitslosengeld bereits 12 Wochen. Die gleiche Dauer gilt auch bei der Ablehnung oder dem Abbruch von Eingliederungsmaßnahmen. Wer sich zu wenig selbst um die Bewerbung für einen neuen Job kümmert, kann ebenfalls für 2 Wochen gesperrt werden.

Zudem sollten Sie darauf achten, sich rechtzeitig bei der Agentur für Arbeit arbeitslos zu melden, denn eine verspätete Meldung führt ebenfalls zu einer Sperre von 1 Woche. Normalerweise müssen Sie sich spätestens 3 Monate vor dem Ende Ihrer Beschäftigung gemeldet haben. Sollten Sie kurzfristig erfahren, dass Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren, sollten Sie sich innerhalb von 3 Tagen arbeitslos melden. Darüber hinaus wird das Arbeitslosengeld bei einer verspäteten Meldung nicht rückwirkend gezahlt.

(Handelsblatt)

Nach 78 Wochen Krankengeld greift das Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit.

Wer für einen längeren Zeitraum erkrankt, erhält von der Krankenkasse ein Krankengeld. Diese finanzielle Hilfe läuft jedoch nach spätestens 78 Wochen aus. Arbeitnehmer haben dann prinzipiell drei Möglichkeiten:

  1. Entweder sie sind vollständig kuriert und kehren wieder in ihren Beruf zurück.

  2. Sie beantragen aufgrund einer Arbeitsunfähigkeit Erwerbsminderungsrente.

  3. Trifft beides nicht zu oder steht die Entscheidung der Rentenversicherung noch aus, greift das sogenannte Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit.

Wie viel Arbeitslosengeld man bekommt, richtet sich auch hier nicht nach dem Krankengeld, sondern nach dem Einkommen vor der Arbeitslosigkeit und vor dem Krankengeld. In diesem Fall muss man also auch ganz normal das Arbeitslosengeld 1 berechnen, als wäre man nicht krank gewesen. Betroffene gelten trotz Bezug dieses besonderen Arbeitslosengeldes als weiterhin beschäftigt, müssen sich aber dennoch arbeitslos melden, um zu bestätigen, dass sie das Direktionsrecht des Arbeitgebers nicht mehr anerkennen. Das Direktionsrecht (auch Weisungsrecht genannt) stellt das Recht des Arbeitgebers dar, dem Arbeitnehmer gemäß dem Arbeitsvertrag bestimmte Aufgaben zuzuweisen.

(TK)

Hartz IV löst nach dem Ende der Bezugsdauer das Arbeitslosengeld 1 ab.

Das umgangssprachlich Hartz IV genannte Arbeitslosengeld 2 kommt zum Einsatz, wenn die Bezugsdauer des Arbeitslosengeld 1 vorbei ist und der Betroffene in dieser Zeit keinen neuen Job gefunden hat. Dieser Zuschuss wird so lange gezahlt, bis man wieder einen Job gefunden hat oder in Rente geht. Dabei liegt der Höchstsatz vom Arbeitslosengeld 2 Stand 2021 bei 449 Euro im Monat für eine alleinstehende Person. Zusätzlich übernimmt der Staat im Rahmen des Arbeitslosengeld 2 auch die Kosten für Unterkunft und Heizung.

Ab dem 1. Januar 2023 wird das bisherige Arbeitslosengeld 2 durch das Bürgergeld abgelöst. Damit steigen auch die Höchstsätze um 50 Euro auf rund 500 Euro im Monat an. Die Zahl der Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld 2 im Jahresdurchschnitt ist von 4.389.820 im Jahr 2013 auf 3.674.217 im Jahr 2022 (Jahresdurchschnitt von Januar bis September) gesunken.

(BMAS, Caritas, Statista)

Fazit: Wie viel Arbeitslosengeld man bekommt hängt vom Alter und Dauer der Einzahlung ab - Anzahl der Leistungsempfänger geht zurück

Das Arbeitslosengeld 1 bietet Arbeitnehmern in Deutschland im Falle eines Jobverlustes Sicherheit. Dabei kommt für den Staat einiges an Kosten zusammen. Allerdings nahm die Zahl der Leistungsempfänger in den vergangenen Jahren ab und liegt in diesem Jahr bei 736.000. Im Jahr 2005 betrug die Zahl der Leistungsempfänger von ALG 1 noch 1.728.000.

Die Höhe sowie die Dauer des Arbeitslosengeld 1 richten sich nach dem Alter des Antragstellers und wie lange er in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Dabei erhält der Betroffene für mindestens 3 Monate und maximal 24 Monate ein monatliches Arbeitslosengeld in Höhe von rund 60% seines vorherigen Nettoeinkommens.

(Statista)

Quellen: