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Entwicklung Gaspreise 2023: Statistik & Gaspreis-Prognose

Entwicklung Gaspreise 2023: Statistik & Gaspreis-Prognose

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Offenlegung der Partner

Die Gaspreise steigen immer weiter an und viele Menschen wissen nicht, wie sie die Heizkosten im kommenden Winter zahlen sollen. Und auch die Industrie steht bei den steigenden Preisen vor einigen Herausforderungen.

Lesen Sie in diesem Artikel daher alles, was Sie über die Gaspreisentwicklung 2023, das Eingreifen der Politik und die Gaspreis-Prognose wissen sollten.

Allgemeine Gaspreis-Statistiken

2021 produzierte Deutschland 5.160.449.859 Kubikmeter Erdgas.

Das entspricht in etwa der Menge aus dem Vorjahr. 2021 produzierte Deutschland 5.155.390.671 Kubikmeter Erdgas. Lediglich 2020 lag die Menge deutlich darüber: 6.062.981.157. Insgesamt produzieren in diesem Jahr 8 der 16 Bundesländer Erdgas. Das meiste Gas kommt dabei aus Niedersachsen. Niedersachsens Anteil an der deutschen Produktion beträgt 97,09%. Niedersachsen ist also fast alleiniger deutscher Produzent.

Die anderen Bundesländer haben einen Anteil zwischen 0,03% und 0,42% an der deutschen Gasproduktion. Nur Sachsen-Anhalt produziert mit 2,1% noch deutlich mehr Erdgas als die restlichen Bundesländer. Wie viel Erdgas in Deutschland selbst produziert wird, hat einen direkten Einfluss auf den aktuellen Gaspreis- denn je mehr Deutschland selbst produziert, desto weniger Gas muss es von anderen Produzenten importieren. Der Anteil der deutschen Gasproduktion am Gasverbrauch in Deutschland beträgt jedoch nur 6%.

(BVEG)

Die weltweite Erdgasförderung stieg 2021 um 4% an.

Weltweit konnte die Erdgasproduktion nach Beginn der Corona-Pandemie wieder ansteigen. Obwohl der Anstieg im Schnitt bei 4% liegt, ging die Produktion in Europa selbst zurück: Im Vergleich zum Vorjahr um 4%. Den größten Anstieg in der Förderung verzeichneten Indien mit einer Steigerung von 20% und Algerien mit einer Steigerung von 17%. Aber auch Russland (9,6%) und Afrika (9,8%) konnten ihre Erdgasförderung weiter ausbauen. Trotz steigenden Förderungsmengen steigt der Erdgaspreis weiterhin.

Spitzenreiter bei der Erdgasförderung bleibt aber weiterhin die USA. Im Jahr 2021 förderten die Vereinigten Staaten rund 975 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Dahinter folgt Russland mit einer Fördermenge von 791 Milliarden Kubikmeter. Mit 99 Milliarden Kubikmeter gefördertem Erdgas belegt Algerien den letzten Platz der Top 10. Von solchen Mengen ist Deutschland weit entfernt. Aktuell werden hier nur 5 Milliarden Kubikmeter jährlich gefördert.

(Enerdata)

Deutschland deckt 94% seines Gasverbrauchs durch Importe.

Da Deutschland kaum selbst Erdgas fördert, ist es auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Insgesamt belaufen sich die Importe auf 94% des gesamten Gasbedarfs. Das Gas wird über Pipelines aus verschiedenen Ländern nach Deutschland importiert. Der größte Anteil kam in der Vergangenheit aus Russland. Aufgrund der geopolitischen Lage und den Streitigkeiten rund um die Pipeline Nordstream 2 bezieht Deutschland aktuell kein Gas mehr aus Russland, was die Gaspreisentwicklung in Deutschland stark beeinflusst hat.

Im Jahr 2020 betrug der Anteil russischen Gases noch 55%. Weitere wichtige Importeure sind Norwegen und die Niederlande. Norwegen lieferte 2020 31% des deutschen Gasverbrauchs und die Niederlande weitere 13%. Auch Großbritannien und Dänemark gehören zu den wichtigen Erdgasimporteuren für Deutschland. Mit dem Wegfall des russischen Gases sind die übrigen Länder als Importeur für Deutschland noch wichtiger geworden.

Streichen Sie einfach unten in der letzten Infografik mit der Maus über die jeweilige Kategorie "Grundversorgung", "Tarife bei Vertragswechsel" oder "Tarife bei Lieferantenwechsel" (unter den Balken). So können Sie übersichtlich ausschließlich die Gaspreisentwicklung dieser einen Kategorie im Laufe von 10 Jahren sehen.

(BMWK, Destatis, Statista)

Bis August verbrauchten die Deutschen 578 Milliarden kWh Erdgas.

Damit ist der Gasverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 12,8% gesunken. Grund für die hohen Einsparungen sind nicht nur die hohen Gaspreise 2022, sondern auch der Aufruf der Regierung, Gas zu sparen. Vor allem in den wärmeren Monaten ist das den Deutschen sichtlich gelungen. Im Sommer wird zwar grundsätzlich weniger Gas verbraucht als in den Wintermonaten. Die Ersparnisse sind dennoch enorm.

Am meisten gespart haben die Deutschen im Monat Mai. Im Mai lag der Erdgasverbrauch bei etwa 45 Milliarden kWh. Das sind 31,6% weniger als im Vorjahresmonat. Und auch im Vergleich zum 10-jährigen Mittel von rund 60 Milliarden kWh im Monat Mai liegen die Verbraucher und die Industrie in diesem Jahr deutlich darunter. Auch in den anderen Monaten liegt der Verbrauch weit unter dem Vorjahresverbrauch. Lediglich im August war der Unterschied mit einer Differenz von -0,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht ganz so deutlich sichtbar.

(BDEW)

Aktuell sind die deutschen Gasspeicher zu 96,03% gefüllt.

Aufgrund der aktuell schwierigen Lage und dem bevorstehenden Winter beschloss die Bundesregierung ein neues Gesetz zum Füllstand der Gasspeicher. Demnach liegt die neue Mindestfülle bis zum 1. Oktober bei 85%. Bis zum 1. November sollen alle Speicher zu 95% gefüllt sein. Dieses Ziel hat Deutschland schon jetzt erreicht. Denn aktuell liegt der Füllstand bei knapp über 96%. Seit April stieg der Gasfüllstand ständig an. Im Vergleich dazu liegt der Füllstand in “normalen” Jahren kurz vor dem Winter bei etwa 70%. Im Moment ist der Gasfüllstand in Deutschland für den Winter auf einem sehr guten Niveau. Ab dem 1. Februar wird der Mindestfüllstand wieder zurückgesetzt auf 40%.

(Bundesnetzagentur)

Steigende Gaspreise: Hohe Nachfrage und knappes Angebot führen zu.

Seit dem Herbst 2021 steigen die Erdgaspreise immer weiter an. Grund dafür ist ein Nachfrageeinbruch während der Coronapandemie. Während der wiederholten Lockdowns sank der Bedarf nach Erdgas deutlich. Daraufhin drosselten einige Länder ihre Erdgasförderung. Als die Nachfrage dann plötzlich wieder anstieg, konnte die Förderung nicht in demselben Tempo wieder hochgefahren werden, wie die Nachfrage stieg. Die Folge: Eine hohe Nachfrage und ein knappes Angebot, wodurch die Preise stark stiegen.

Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs zu Beginn des Jahres trug ebenfalls zu der aktuellen Lage bei. Als größter Gasimporteur für Deutschland drosselte der russische Energieversorger Gazprom die Gaslieferungen nach Europa. Das Angebot an Erdgas wurde weiter verknappt und die Gasabhängigkeit Deutschlands von Russland wurde deutlich. Auch wenn Deutschland mittlerweile neue Gasimporteure hat und die Gasspeicher ausreichend gefüllt sind, zeigen Vorfälle wie die beschädigten Rohre von Nordstream 1 immer wieder, wie wichtig Erdgas nicht nur für die Verbraucher und die Industrie, sondern auch als politisches Instrument ist.

(Handelsblatt)

Gaspreise: Statistiken

1 kWh Gas kostet für Neukunden derzeit 21,4 Cent (Stand: 27.10.2022).

Durch die aktuelle Gas-Krise stieg der Gaspreis pro kWh lange Zeit immer weiter an. Für Neukunden liegt der Gaspreis aktuell bei 21,4 Cent pro kWh. Im Vorjahresmonat lag der Preis noch bei 9,3 Cent pro kWh. Damit ist der Gaspreis in nur einem Jahr um gut 130% angestiegen. Eine Erhöhung, die sich viele Menschen im kommenden Winter kaum noch leisten können. Dabei ist der Gaspreis in den vergangenen Monaten bereits zurückgegangen. Der höchste Wert wurde am 01. September erreicht. An diesem Tag lag der Gaspreis bei 40,4 Cent pro kWh. Seitdem sind die Preise erfreulicherweise wieder gesunken. Grund dafür sind unter anderem die hohen Gasfüllstände, die für mehr Sicherheit sorgen.

(NDR)

Gaspreis: Börse - aktuell 1 kWh Gas 0,02 US-Dollar.

Neben bilateralen Verträgen und Brokerplattformen für Gas gibt es noch die Gasbörse. Dort liegen die Gaspreise aktuell deutlich unter dem Betrag, den die Endkunden zahlen. Während Neukunden am 27.10.2022 für 1 kWh rund 21,4 Cent zahlen, liegt der Gaspreis an der Börse bei 0,02 US-Dollar pro kWh. Der Gaspreis an der Börse wird dabei in US-Dollar pro 1 MMBtu angegeben. 1 MMBtu (million British thermal units) entspricht dabei 293,297 kWh. Momentan kostet 1 MMBtu an der Börse 6,1321 US-Dollar. Rechnet man diese Angaben auf 1 kWh um, erhält man den Preis von 0,02 US-Dollar pro kWh. Den höchsten Wert erreichte der Gaspreis an der Börse am 22. August bei 0,034 US-Dollar pro kWh.

(Börse Frankfurt)

In den vergangenen 10 Jahren schwankte der Gaspreis zwischen 6,6 und 7,4 Cent.

Die Gaspreisentwicklung über 10 Jahre hinweg blieb bis 2021 relativ konstant. Den niedrigsten Wert erreichte der Gaspreis im Jahr 2011 und 2018 bei jeweils 6,64 Cent pro kWh in der Grundversorgung. In den Jahren dazwischen schwankte der Wert und stieg bis auf 7,2 Cent pro kWh im Jahr 2014 an. Danach folgte ein erneuter Anstieg erst wieder im Jahr 2019 auf 7,28 Cent pro kWh. Im April 2021 lag der Wert schließlich bei 7,45 Cent pro kWh. Seitdem schoss der Erdgaspreis in die Höhe.

Deutliche Unterschiede zeigen sich aber auch bei den unterschiedlichen Anbietern und Vertragsarten. Wie die Gaspreis-Statistik zeigt, war der Grundversorger in den letzten 10 Jahren immer am teuersten. Am meisten sparen konnten die Kunden bei einem Lieferantenwechsel. Hier lag der Preis pro kWh oft bis zu 1 Cent unter dem Preis beim Grundversorger. Auch ein Vertragswechsel beim gleichen Anbieter führt in vielen Fällen zu günstigeren Gaspreisen für den Endkunden. Wenn Sie weitere Spartipps und Tricks erfahren möchten, lesen Sie diesen interessanten Artikel dazu: Wie kann man Geld sparen?

(Statista)

Gaspreis-Prognose: Der Gaspreis könnte sich 2023 verdreifachen.

Der Chef der Bundesnetzagentur rechnet damit, dass sich der Preis für Gas in Deutschland im Jahr 2023 verdreifachen könnte. Bereits jetzt hat die Gaspreiserhöhung 2022 um gut das Doppelte Verbraucher und Wirtschaft schwer getroffen. Eine Prognose für das kommende Jahr zu treffen gestaltet sich als schwierig. Schließlich ist unklar, wie es mit dem Ukraine-Krieg weitergeht und wie sich die Folgen des Krieges auf die anderen europäischen Länder auswirken werden. Daher rechnen Experten mit einem deutlichen Anstieg der Preise selbst nach Kriegsende, unabhängig davon, dass die Preise in den letzten 3 Monaten bereits gesunken sind.

Eine Verdreifachung ist laut dem Chef der Bundesnetzagentur dabei noch das beste Szenario. Er geht davon aus, dass die Gaspreisentwicklung 2023 noch negativer sein könnte und der durchschnittliche Gaspreis noch weit höher steigen könnte.

(Augsburger Allgemeine)

Ein Einfamilienhaus verbraucht durchschnittlich zwischen 20.000 und 40.000 kWh pro Jahr.

Pauschal lässt sich kein einheitlicher Gasverbrauch ermitteln. Denn der Verbrauch hängt von vielen Faktoren ab. Darunter etwa die Größe des Hauses, die Anzahl der Bewohner, die Art der Dämmung und das Baujahr. Im Schnitt verbraucht ein Einfamilienhaus aber 160 kWh pro 16 m³. Bei einem Mehrfamilienhaus liegt der Gasverbrauch bei 140 kWh pro 14 m³. Das entspricht je nach Wohnfläche 20.000 bis 40.000 kWh im Jahr. Bei den aktuellen Gaspreisen kommen so im Jahr zwischen 4.700 und 9.400 Euro für Gas zusammen. Der Durchschnitt bei einem 1-Personen-Haushalt liegt bei 4.000 bis 8.000 kWh jährlich. 2 Personen benötigen bereits 8.000 bis 12.000 kWh Gas im Jahr.

(Bosch)

Gaspreise Deutschland 2023: Der Gaspreis für Endkunden setzt sich aus 4 Komponenten zusammen.

Für Endkunden liegt der Erdgaspreis deutlich über dem Preis an der Gasbörse. Bei der Preiszusammensetzung der Gaspreise in Deutschland spielen 4 Komponenten eine Rolle. Im Folgenden die prozentuale Zusammensetzung für Mehrfamilienhäuser (aber auch für Einfamilienhäuser ist die prozentuale Aufteilung nahezu identisch):

1. Der Großteil des Preises, rund 65%, macht die Gasbeschaffung und den Vertrieb aus. Die meisten Energielieferanten kaufen das Gas im Ausland und importieren es dann nach Deutschland. Dadurch hängen die Kosten für die Beschaffung immer auch von den internationalen Märkten ab. Und dort sind die Gaspreise in den letzten Jahren stark angestiegen.

2. Weitere 20% fallen für Steuern und Konzessionsabgaben an.

3. Es fallen außerdem 5% für den CO₂-Preis an. Unternehmen, die Erdgas fördern, produzieren gleichzeitig viel CO₂. Sie sind daher dazu verpflichtet, entsprechende CO₂-Zertifikate als Ausgleich zu kaufen. Diese Kosten werden dann auf den Endkunden umgelegt. 2022 kostet eine Tonne CO₂ 30 Euro. Das entspricht einem Aufschlag von 0,65 Cent pro kWh Erdgas.

4. Zuzüglich sind 10% des Preises sogenannte regulierte Netzentgelte. Das Netzentgelt dient dem Betrieb, Erhalt und dem Ausbau der Netzinfrastruktur und wird von den Regulierungsbehörden und der Bundesnetzagentur festgelegt.

(Forbes)

Lieferanten zahlen 0,55 Cent Energiesteuer pro kWh.

2006 wandelte die Regierung das bestehende Mineralölsteuergesetz in das Energiesteuergesetz um. Das Gesetz betrifft Energieerzeugnisse verschiedener Arten und soll klimapolitische Ziele fördern. In den Jahren 1999 bis 2003 kam es daher zu einer ökologischen Steuerreform, bei der die Steuersätze erhöht wurden. Im Rahmen des Energiesteuergesetzes sind Hersteller oder Lieferanten dazu verpflichtet, eine Energiesteuer, auch Erdgassteuer genannt, zu zahlen. Diese beläuft sich bei Haushaltskunden auf 0,55 Cent pro kWh. Die eingenommenen Beträge fließen in den Bundeshaushalt.

Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer. Verbraucher zahlen beim Gaspreis in Deutschland automatisch 19% Mehrwertsteuer.

(BMWK)

Entwicklung Gaspreise 2023: Reaktionen der Industrie

Die chemische Industrie verbraucht 36,9% des gesamten Erdgases in der Industrie.

Neben den Privathaushalten ist vor allem auch die Industrie auf das Erdgas angewiesen. Rund 31,2% des gesamten Energieverbrauchs bezieht die Industrie aus Gas. Besonders der Bereich Chemische Industrie benötigt dabei einen Großteil des Gases (36,9%). Dahinter folgt die Nahrungs- und Futtermittelherstellung mit einem Anteil von 10,8% am gesamten Erdgasverbrauch der Industrie. Ein ähnlich hoher Anteil fällt auch auf den Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung zurück (10,3%). Die gesamte Industrie verbrauchte im Jahr 2020 324,6 Milliarden kWh Erdgas. Da sind die aktuellen Gaspreise am Ende des Jahres deutlich spürbar. Viele Unternehmen versuchen daher bereits jetzt so gut wie möglich Energie zu sparen.

(Destatis)

Gaspreiserhöhungen sind nur in bestimmten Fällen erlaubt.

Obwohl die Erdgaspreise im vergangenen Jahr enorm gestiegen sind, dürfen die Versorger nicht willkürlich eine Gaspreiserhöhung durchführen. Eine Erhöhung der Preise für Gas ist nur dann zulässig, wenn bestimmte Kostenfaktoren ansteigen. Der Gasanbieter darf auf die Steigerung dieser Kostenfaktoren und den Gaspreisverlauf jedoch selbst keinen Einfluss haben. Zudem müssen die Anbieter in Sonderverträgen Preisänderungsrecht in den AGBs vereinbaren.

Sollte der Anbieter tatsächlich den Gaspreis erhöhen, ist er dazu verpflichtet, mindestens 6 Wochen vor der geplanten Erhöhung schriftlich den Kunden per Brief darüber zu informieren und die Änderung öffentlich bekannt zu geben. Kunden haben im Falle einer Erhöhung zudem ein Sonderkündigungsrecht. Die Frist beträgt 2 Wochen ab Zugang des Schreibens.

(Verbraucherzentrale)

Gasversorgung: Notfallplan der Politik sieht 3 Hauptkrisenstufen vor.

Im September 2019 erstellte die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der Gaswirtschaft und der Bundesnetzagentur einen Notfallplan für Störungen bei der Gasversorgung. Der Plan besteht aus 3 Stufen: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe. Am 30. März dieses Jahres rief Bundeswirtschaftsminister Habeck bereits die Frühwarnstufe auf. Auf dieser Stufe greift der Staat noch nicht ein, sondern es wird lediglich ein Krisenstab aus Behörden und Energieversorgern gebildet, der die Lage beobachtet.

Die Alarmstufe wurde dann am 23. Juni ausgerufen. Zu diesem Zeitpunkt förderte Russland nur noch 40% des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1. Erst bei der Notfallstufe greift die Bundesregierung tatsächlich ein. Die Notfallstufe kann zudem nur per Verordnung der Bundesregierung ausgerufen werden. Sollte es zu einer solchen Situation kommen und sich die Gasversorgungslage erheblich verschlechtern, entscheidet die Bundesnetzagentur, wer Gas erhält und wo es gedrosselt wird. In den vergangenen Monaten war der Gaspreis-Trend zudem rückläufig und bislang wurde die Notfallstufe noch nicht ausgerufen.

(Forbes)

Bundesregierung führt Gaspreisbremse ab März 2023 ein.

Von Anfang März 2023 bis mindestens Ende April 2024 soll eine sogenannte Gas- und Wärmepreisbremse in Kraft treten. Dabei muss der Anbieter für eine bestimmte Grundmenge an Gas einen bestimmten Preis garantieren. Der aktuelle Gaspreis darf dann die Grenze von 12 Cent pro kWh nicht mehr überschreiten. Wer die Grundmenge jedoch überschreitet, zahlt mehr. Die Grundmenge beträgt 80% des Verbrauchs von der Abschlagszahlung September 2022 (aufs Jahr hochgerechnet). Oberhalb dieser Grenze, die also bei 80% des Verbrauchs vom Vorjahr liegt, gelten die normalen Marktpreise.

Kunden, die Fernwärme beziehen, profitieren ebenfalls von einer Wärmepreisbremse. Diese liegt ebenso bei einer Obergrenze von 80% des Verbrauchs. Der Preis für ein kWh ist hier auf 9,5 Cent beschränkt.

(MDR)

Häufig gestellte Fragen zu den Gaspreisstatistiken

Was kostet ein kWh Gas?
Warum steigen die Gaspreise?
Was tut die Regierung gegen die hohen Gaspreise?
Wie oft dürfen die Gaspreise erhöht werden?
Wann sinken die Gaspreise wieder?

Fazit: Die Gaspreisentwicklung 2023 trifft die Verbraucher hart

Seit 2021 sind die Gaspreise in Deutschland so stark gestiegen wie in den vergangenen 10 Jahren nicht. Grund dafür sind geopolitische Ereignisse wie die Coronapandemie und der Ukraine-Krieg. Wann sich die Lage wieder entspannt, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Für den bevorstehenden Winter ist Deutschland bereits gut gerüstet. Die Gasspeicher sind bereits zu 96,03% gefüllt und die Bundesregierung verfügt über einen ausführlichen Notfallplan im Falle eines Gasengpasses.

Quellen: